1977 konnte ich auf der Dokumenta 6 Joseph Beuys diskutierend an seiner Honigpumpe am Arbeitsplatz erleben. Der Begriff der „sozialen Plastik“, der mit den Diskussionen rund um die Honigpumpe, die eigentliche Installation und die Person Beuys verknüpft war, bedeutete für mich ein faszinierendes Novum in meiner eigenen künstlerischen Weltsicht und den Beginn der Auseinandersetzung mit Beuys.
Seine Installationen und Environments strahlen eine energetisch aufgeladene Aura aus, wirken aber auch wie Reliquien. Durch meine eigene katholische Erziehung sind mir die christlich-religiösen Wurzeln, die u.a. die Kunst von Beuys bestimmten, sehr vertraut. Ich verehre ihn als einen ernsthaften Menschen, der sich mit dem erweiterten Kunstbegriff damals schon für den Erhalt unserer biologischen Umwelt und dem sozialen, demokratischen Miteinander unserer Gesellschaft engagierte.